
Einmal ist das Wasser da, dann wieder weg - Mal ist es windig, dann still. So einfach ist es natürlich nicht, denn hinter den Winden und Gezeiten steckt beinahe eine ganze Wissenschaft. Interessiert?
> Windstärken und Seegang
Windstärke | Windgeschwindigkeit | Seegang |
spiegelglatte See | ||
1 leiser Zug | 1 - 5 km/h | sehr ruhige See |
2 Leichte Brise | 6 - 11 km/h | ruhige See |
3 schwache Brise | 12 - 19 km/h | leicht bewegte See |
4 mäßige Brise | 20 - 28 km/h | mäßig bewegte See |
5 frische Brise | 29 - 38 km/h | ziemlich grobe See |
6 starker Wind | 39 - 49 km/h | grobe See |
7 steifer Wind | 50 - 61 km/h | hohe See |
8 stürm. Wind | 62 - 74 km/h | sehr hohe See |
9 Sturm | 75 - 88 km/h | äußerst schwere See |
10 schwerer Sturm | 89 - 102 km/h | Wellenberge, Rollen der See |
11 orkanartiger Sturm | 103 - 117 km/h | sehr hohe Wellenberge |
11 Orkan | 118 km/h und mehr | See weiß, schaumig |
Der Wechsel der Gezeiten erfolgt im gleichbleibenden Rhythmus wie der Lauf der Gestirne, dem sie ihre Entstehung, ihre Dauer und ihre Stärke verdanken. Aufgrund der Anziehungskräfte der Sonne und des Mondes werden die Wassermassen zu einem Flutberg zusammengezogen.
Die aus der Rotation der Erde entstehenden Fliehkräfte bewirken auf der dem Mond bzw. der Sonne abgewandten Hälfte, dass sich hier ein weiterer Flutberg bildet. Durch die Drehung der Erde wandern beide Flutberge auf der Erdoberfläche.
Bei Neumond und Vollmond liegen Erde, Mond und Sonne auf einer Achse, das heißt, die Anziehungskräfte von Mond und Sonne addieren sich, und der dadurch verursachte Flutberg wird höher. Es entsteht ein höheres Hochwasser und ein niedrigeres Niedrigwasser.
Stehen Sonne, Erde und Mond rechtwinklig zueinander, so heben sich die Anziehungskräfte teilweise auf. Auf diese Weise entstehen Nippfluten, die durch ein niedrigeres Hochwasser und ein weniger stark zurückgehendes Niedrigwasser gekennzeichnet sind.
Normal auflaufendes Hoch- und normal ablaufendes Niedrigwasser.
Weil der Mond für einen Umlauf um die Erde 24 Stunden und 50 Minuten benötigt, dauert die normale Ebbezeit im Durchschnitt 6 3/4 Stunden, die Flut etwa 5 3/4 Stunden, wodurch sich die Gezeiten täglich um 50 Minuten verschieben. Es ist also am nächsten Tag immer etwa eine Stunde später Hochwasser. Hat der Flutstrom seinen höchsten Stand erreicht, das sind bei Cuxhaven fast 3 Meter, dann beginnt das Wasser wieder zu fallen, um die Watten freizugeben. Trotzdem läuft im Fahrwasser der Elbe noch etwa 1 1/4 bis 1 1/2 Stunden Flutstrom, der allmählich abklingt und, seine Richtung ändernd, zum Ebbstrom wird. Der Übergang vom Flut- zum Ebbstrom und umgekehrt heißt „Kenterpunkt“; man sagt auch, es herrscht „Stauwasser“.
So genau man auch den Eintritt und die Dauer der Gezeiten vorherbestimmen kann, so sind sie doch in ihrem Ablauf oft unberechenbar. Anhaltende Westwinde beschleunigen das Einsetzen der Flut, starke östliche Winde vermindern die Fluthöhe und verursachen einen tieferen Wasserstand. Aus diesem Grund ist es für Wattwanderer lebenswichtig, sich unbedingt an die Wattwanderzeiten zu halten.